Orchestre Français des Jeunes

© F. Demesure

Das Publikum von Young Euro Classic hat das nationale französische Jugendorchester, das Orchestre Français des Jeunes (OFJ) schon oft mit eindringlichen Konzerten erleben können. War es früher vor allem der damalige Chefdirigent Dennis Russell Davies, so sorgte im vergangenen Jahr sein Interims-Nachfolger, der US-Amerikaner David Zinman, für einen spannenden Festivalabschluss, als er Werke von Henri Dutilleux und die dritte Symphonie von Rachmaninow aufführte. 1982 wurde das OFJ gegründet; die rund 100 Mitglieder kommen jährlich zu mehreren Arbeitsphasen am Sitz des Orchesters, dem Grand Théâtre de Provence in Aix-en-Provence, zusammen, wo sie von Dozenten der führenden Orchester Frankreichs unterrichtet werden. Verbunden mit der sommerlichen Probenphase sind spezielle Workshops; in diesem Jahr geht es neben spezifischer Berufsberatung vor allem um historisch informierte Aufführungspraxis im Orchester. Neuer Chefdirigent des OFJ ist seit 2017 Fabien Gabel.

www.ofj.fr

Frankreich
02. September 2017 20:00

Konzerthaus, Berlin

Prof. Dr. Bénédicte Savoy

© Antje Berghäuser

Eine Berufung an den Lehrstuhl des Collège de France erfolgt auf Lebenszeit. Die gebürtige Pariserin  Bénédicte Savoy hat damit im vergangenen Jahr den Gipfel der französischen Universitätslaufbahn erreicht. Promoviert wurde sie 2000 mit einer Arbeit über Napoleons Kunstraub in Deutschland. Und lehrt bereits seit 2003 an der Technischen Universität Berlin, zunächst als Juniorprofessorin, seit acht Jahren als Honorarprofessorin für Kunstgeschichte der Moderne. Das Fachgebiet ihres Herzens hat sie jedenfalls gefunden. Kaum ein Preis, mit dem sie mittlerweile nicht ausgezeichnet, kaum eine Mitgliedschaft in einem einflussreichen Gremium, die ihr nicht angetragen wurde. So ist sie z.B. Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Irgendwie schafft sie es, all das mit der gleichen großen Energie zu bewältigen. Und mit der ihr eigenen charmanten Art. Mit der Verleihung des Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft letztes Jahr erklomm sie nun auch noch den deutschen Forschungsolymp und befleißigt sich ganz enorm bei der Nachwuchsförderung.

Patin des Abends
Fabien Gabel

© Gatan Bernard

Der französische Dirigent Fabien Gabel begann seine musikalische Laufbahn als Trompeter. Er studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt Paris, später an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Reinhold Friedrich. Ab 2002 wandte sich Gabel ausschließlich dem Dirigieren zu; 2003 gab er sein Debüt am Pult des Orchestre National de France. Seitdem ist er dort regelmäßig zu Gast, wie auch bei anderen renommierten Orchestern in Europa und den USA, etwa dem Orchestre de Paris, BBC Symphony, Toronto Symphony und Detroit Symphony Orchestra. In Deutschland stand Gabel am Pult der Staatskapelle Dresden, des hr-Symphonieorchesters und zuletzt des DSO in der Berliner Philharmonie, wo er im Dezember 2016 Werke von Berlioz, Ravel, Dukas und Florent Schmitt aufführte. 2015 leitete der 41-Jährige die Premiere von Bizets Oper Carmen an der Oper in Oslo; außerdem hat er gemeinsam mit der Mezzosopranistin Marie-Nicole Lemieux eine CD mit französischen Opernarien aufgenommen.

www.fabiengabel.com

 Dirigent
Alexandra Soumm

© Beatrice Cruveiller

Die franko-russische Geigerin Alexandra Soumm nahm ihren Weg von ihrer Geburtsstadt Moskau über Wien nach Paris, wo sie heute lebt. Der 1. Preis beim Eurovisions-Wettbewerb 2004 in Luzern brachte der damals 15-Jährigen den ersten großen Erfolg. Inzwischen ist sie mit vielen namhaften Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Neeme Järvi, Leonard Slatkin und Thomas Sondergard aufgetreten. Einladungen führten sie zu den großen Orchestern in London und Paris wie auch nach Israel, Tokyo, Detroit und Los Angeles. Alexandra Soumm ist eine passionierte Kammermusikerin; Meisterklassen führten sie in die USA, nach Venezuela und Brasilien, Israel und Japan. Außerdem gründete die Geigerin 2012 mit Freunden die Non-Profit-Organisation „Esperanz’Arts“, die klassische Musik auch Menschen in Schulen, Krankenhäusern oder Gefängnissen zugänglich machen will.

cami.com

 Violine

HÈCTOR PARRA

„L’Absència“ (2013, Deutsche Erstaufführung)

IGOR STRAWINSKI

Konzert für Violine in D (1931)

HECTOR BERLIOZ

„Symphonie fantastique“ op. 14 (1831)

19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Anne Kussmaul im Werner-Otto-Saal — Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr

PROGRAMM

Vorzustellen braucht man das Orchestre Français des Jeunes, das nationale französische Jugendorchester, eigentlich nicht mehr. Seit vielen Jahren sind die jungen Franzosen Stammgast bei Young Euro Classic und begeistern das Publikum immer wieder mit Qualität, Ernsthaftigkeit und Leidenschaft. Nun kommen sie mit ihrem neuen Chefdirigenten Fabien Gabel ins Konzerthaus. Ihr Programm verbindet die beiden Hauptstädte Paris und Berlin miteinander: Das Leben eines Künstlers zwischen Liebe, Rausch und Absturz ist Thema der Symphonie fantastique, mit welcher der erst 26-jährige Hector Berlioz einst die Orchestermusik revolutionierte. Strawinskis Violinkonzert wurde 1931 im Berliner Haus des Rundfunks uraufgeführt – ein Anti-Konzert, das nicht auf virtuosen Glanz, sondern auf große Raffinesse setzt. Und auch ein zeitgenössisches Werk haben die Franzosen im Gepäck: Diesmal kommt es von dem Katalanen Hèctor Parra, der in Paris am renommierten IRCAM lehrt.

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